Kelten und Römer prägten den Hunsrück über Jahrhunderte
Die Kelten im Nahetal und Hunsrück - Die Hunsrück-Eifel-Kultur: Um 475 v. Chr. mit dem Beginn der Latène-Zeit trat bei den keltischen Stämmen ein tiefgreifender sozialer Strukturwandel ein, dessen Ursachen unbekannt sind. Gleichzeitig entwickelte sich ein völlig neuer, unvergleichlicher Kunststil mit einzigartigen Ornamenten und Motiven auf Waffen, Geräten und Schmuckgegenständen der keltischen Oberschicht. Diese Stilrichtung ist als "Keltischer Stil" in die Kunstgeschichte eingegangen mit eigenständigen Meisterwerken und einer Ikonographie, die ganz offensichtlich von der keltischen Mythologie inspiriert worden ist. Eine ausgesprochen progressive Rolle spielte hier der Hunsrück-Eifel-Raum, so dass man sogar von der "Hunsrück-Eifel-Kultur" spricht, was den Stellenwert dieser Region in der damaligen Zeit widerspiegelt.
Einzigartige Kunstwerke und Goldschmiedearbeiten in den Elitegräbern belegen insbesondere auch die wirtschaftliche Prosperität des Hunsrück-Eifel-Raumes dieser Zeit. Die beiden Abbildungen zeigen eine Trinkschale aus dem "Fürstengrab" von Schwarzenbach/Hunsrück im frühen keltischen Stil aus der Zeit 450-375 v. Chr. und Goldringe aus dem Grab der "Fürstin" von Waldalgesheim/Nahetal aus der Zeit um 325 v. Chr. im Rankenstil. Mehr unter: www.maasberg.ch/Kelten
Keltensiedlung Altburg bei Bundenbach - Dieser Raum ist uraltes Siedlungsland. Das beweisen die Ausgrabungen des Rheinischen Landesmuseums Trier in den Jahren 1971 bis 1974 auf der Altburg bei Bundenbach. Dort stand von ca. 170 v. Chr. bis um 50 v. Chr. eine späteisenzeitliche Höhenburg des westkeltischen Kulturbereiches. Diese Keltenburg wurde zunächst als leicht befestigte Höhensiedlung begründet und erst später mit starken Mauern versehen. Letzte Spuren menschlicher Anwesenheit verlöschen um die Mitte des letzten Jahrhunderts vor Christus. Auf Grund der Ausgrabungen wurde die Altburg im Bauzustand des 1. Jhd. v. Chr. wieder teilweise errichtet und zu einem einzigartigen, frühgeschichtlichen Freilichtmuseum ausgebaut. Mehr unter: KeltenWelten e.V.. Bilder von der Altburg gibt es HIER.
Archäologiepark Belginum bei Morbach - Im Kreuzungsbereich von B327 und B 50 liegt unmittelbar an der Hunsrückhöhenstraße ein einzigartiges archäologisches Ensemble: das keltisch-römische Gräberfeld von Wederath "Hochgerichtsheide", die römerzeitliche Siedlung Belginum mit mehreren Tempelbezirken und das frührömische Lager. In dem an historischer Stätte erbauten Museum werden die Ergebnisse jahrzehntelanger archäologischer Ausgrabungen präsentiert. Das Leitmotiv der Ausstellungskonzeption ist die tausendjährige Geschichte auf der Hochfläche von Belginum. Hauptmotiv für die Gestaltung der Ausstellung ist die Straße, verbunden mit dem Blick in das wenige Hundert Meter von der Siedlung entfernte Gräberfeld. In römischer Zeit führte die Fernstraße Trier-Mainz mitten durch den Vicus und das Gräberfeld. Mehr unter: www.belginum.de. Bilder vom Belginum gibt es HIER.
Keltischer Ringwall - Der Keltische Ringwall Otzenhausen ist eine der eindrucksvollsten keltischen Befestigungsanlagen in Europa. Erbaut im ersten Jahrhundert vor Christus zeugen noch heute 10 Meter hohe Mauern von dem monumentalen Denkmal. Ständige Ausgrabungen, regelmäßige Gästeführungen, Workshops und archäologische Seminare laden zu einem Besuch nach Otzenhausen ein. Im Keltenpark, am Fuße des Ringwalles Otzenhausen, entsteht ein erstes Gehöft mit Wohnhaus, Neben- und Speichergebäude. Die Rekonstruktion einer keltischen Siedlung ist wesentlicher Bestandteil des entstehenden Keltenparks. Die Siedlung wird aus mehreren, in sich abgeschlossenen Gehöften bestehen. Nach und nach werden diese in den kommenden Jahren errichtet. Mehr unter: www.keltenring-otzenhausen.de.
Römerkastell Boppard - Boppard gehörte zu den bedeutenden römischen Siedlungen am Mittelrhein. Durch die Eroberungsfeldzüge Julius Cäsars in Germanien, gelangte auch diese Region in den Machtbereich Roms. Bereits die Kelten lebten hier und gaben dem Ort den antiken Namen BAUDOBRIGA. Nach ersten römischen Siedlungsspuren am Anfang des Mühltales, unweit des westlichen Ortsrandes, entstand Mitte des vierten Jahrhunderts eine starke Festungsanlage mit dem Namen BODOBRICA, woraus sich der heutige Name BOPPARD entwickelt hat.Unmittelbar am Rheinufer gelegen, beeindruckte das spätrömische Kastell in römischen Zeiten durch seine Ausmaße. Mit 308 × 154 Metern bildete es ein ca. 4,7 ha großes Rechteck. Die Mauern wiesen eine Stärke von drei Metern auf den Landseiten und von zweieinhalb Metern an der Rheinfront auf. Mit neun Metern Höhe unterstrich die Anlage ihren wehrhaften Charakter, zumal an den Landseiten 20 hufeisenförmige Türme in regelmäßigem Abstand von rund 27 Metern das Kastell zusätzlich schützten. Mehr unter: www.boppard-tourismus.de. Bilder von Boppard gibt es HIER.
Martberg an der Mosel - Zwischen den Orten Pommern und Karden, ca. 180 m hoch über der Mosel, liegt der Martberg. In der Antike befand sich hier über viele Jahrhunderte ein religiöses und politisches Zentrum. Der keltische Stamm der Treverer erbaute auf dem Martberg um 100 v. Chr. eine befestigte Großsiedlung, ein sogenanntes Oppidum. In römischer Zeit entwickelte sich ein gallo-römischer Tempelbezirk von überregionaler Bedeutung, der im 3. Jahrhundert n. Chr. seine Blütezeit erreichte. Große Teile dieser Tempelanlage wurden auf den antiken Grundmauern wiederaufgebaut und vermitteln gemeinsam mit anderen Rekonstruktionen einen lebendigen Eindruck der Lebens- und Glaubenswelt der Kelten und Römer. Die römischen Nachbauten stehen an ihren Originalplätzen, direkt über den alten Fundamenten. Ihre Grundrisse entsprechen exakt den während der archäologischen Ausgrabungen dokumentierten Ausmaßen. Die Nachbauten erheben nicht den Anspruch einer möglichst detailgenauen Rekonstruktion, dies war schon aus Kostengründen nicht zu bewerkstelligen. Vielmehr soll ein Gesamteindruck von der Größe und Lage eines für die damalige Zeit und Region überaus bedeutenden Heiligtums gewonnen werden. Mehr unter: www.martberg-pommern.de. Bilder vom Martberg gibt es HIER.
Ausoniusweg und Römerturm bei Dill - Zwischen Sohren und Dill sieht man schon von Weitem den nachgebauten römischen Wachturm. Ein Stück des Ausoniusweges führt hier vorbei und die alte römische Straße ist teilweise nachgebaut. Vom Turm aus hat man einen schönen Blick auf die umliegende Landschaft. Ein Stück weiter sind an einer Schutzhütte römische Spiele aufgebaut, die nicht nur Kindern Spaß machen. Bilder vom Römerturm bei Dill gibt es HIER. Mehr zum Ausoniusweg gibt es unter: www.kirchberg-hunsrueck.de.